Das Immunsystem des Pferdes mit dem richtigen Futter unterstützen
Die richtige bzw. artgerechte Fütterung des Pferdes spielt bei der Aufrechterhaltung eines intakten Immunsystems eine zentrale Rolle. Ein starkes Immunsystem schützt das Tier vor Infektionen, indem es Viren, Bakterien und Schadstoffe bekämpft. Pferde in freier Wildbahn sind oft widerstandsfähiger gegen Krankheiten, da ihre natürliche Umgebung ihre Gesundheit unterstützt und der Herdendruck aufgrund der großen Weideareale fehlt. In der domestizierten Haltung hingegen kann das Immunsystem durch Stress, mangelnde Bewegung in Kombination mit energie- und stärkehaltigem Grundfutter sowie durch Umwelteinflüsse leicht geschwächt werden. Damit dies nicht passiert, ist eine auf das Pferd angepasste, ausgewogene Ernährung hilfreich.
Ursachen für eine Schwächung des Immunsystems
Eine Schwächung des Immunsystems bei Pferden kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Ernährungsmängel, insbesondere ein Defizit an essenziellen Nährstoffen, wie Vitamine und Mineralstoffe und Spurenelemente, spielen eine zentrale Rolle. Stress, sei es durch Übertraining, häufige Wettkämpfe oder psychischen Stress, kann ebenfalls das Immunsystem beeinträchtigen. Weiterhin können chronische Krankheiten oder Infektionen die Immunabwehr schwächen. Umwelteinflüsse wie schlechte Stallbedingungen oder extreme Wetterbedingungen tragen zusätzlich zur Belastung des Immunsystems bei. Eine optimierte Haltung und angepasste Fütterung sind entscheidend, um das Immunsystem der Pferde zu stärken und ihre Gesundheit zu fördern.
Stress und Umwelteinflüsse als Indikator werden häufig übersehen
Stress ist ein wichtiger Faktor, der das Immunsystem des Pferdes beeinträchtigt. Lange Transportwege, wechselnde Stallungen oder ungewohnte Trainingsbedingungen stressen das Pferd und schwächen seine Immunabwehr. Auch schlechte Haltungsbedingungen, wie unzureichende Hygiene im Stall oder eine feuchte Umgebung, begünstigen das Auftreten von Krankheiten. Die Kombination aus physischen und psychischen Belastungen führt häufig zu einer geschwächten Immunabwehr, was das Pferd anfälliger für Infektionen macht.
So stärkt das Futter die Abwehrkräfte
Ein gutes Pferdefutter fürs Immunsystem sollte reich an essenziellen Nährstoffen wie Zink, Vitamin E, Vitamin C und Selen sein. Vitamin E ist ein starkes Antioxidans, das freie Radikale neutralisiert und so die Zellen vor Schäden schützt. Eine zusätzliche Dosierung von etwa 1.000 bis 3.000 IE pro Tag kann das Immunsystem eines Pferdes mit ca. 500 kg LM daher effektiv unterstützen. Selen in Verbindung mit Vitamin E spielt eine Schlüsselrolle bei der Immunabwehr, insbesondere bei der Bekämpfung von Entzündungen. Bei rund 0,1 bis 0,2 mg Selen je Futter-TS und Tag wird die Versorgung als gewährleistet angesehen.
Kräuter als Futterzusatz
Auch Kräuter wie Echinacea, Aronia, Hagebuttenfrüchte und Isländisch Moos sind bekannt für ihre immunstärkende Wirkung. Echinacea z.B. kann die Produktion von weißen Blutkörperchen fördern, die für die Bekämpfung von Infektionen entscheidend sind. Aber auch die Lebergesundheit nimmt Einfluss auf die Abwehrleistung des Pferdes. Daher sind Leberkräuter, wie die Mariendistel und Löwenzahn, zur Unterstützung der Leberfunktion sinnvoll, was indirekt das Immunsystem stärkt, indem es den Körper von Giftstoffen befreit.
Omega-3-Fettsäuren und Probiotika
Omega-3-Fettsäuren, die überproportional in Leinsamen, Algen- oder Fischölen enthalten sind, haben entzündungshemmende Eigenschaften und unterstützen das Immunsystem. Sie unterstützen nicht nur die Gesundheit der Menschen, sondern auch der Tiere. Eine tägliche Dosis von 5 bis 10 ml Leinöl je 100 kg Lebenmasse oder wenige ml Fisch- oder Algenöl kann helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren und die Immunabwehr zu stärken. Probiotika, die nützliche Bakterien enthalten, fördern eine gesunde Darmflora, die wiederum ein wesentlicher Bestandteil des Immunsystems ist. Eine gesunde Darmflora unterstützt die Produktion von Immunzellen und schützt vor krankmachenden Keimen.
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Leinsamen sollten aufgrund ihres wertvollen Öls nicht auf dem Speiseplan der Pferde fehlen.
Fehler in der Fütterung, die das Immunsystem schwächen
Überfütterung, insbesondere mit energiereichem und stärkehaltigem Kraftfutter, kann zu Übergewicht führen, was das Immunsystem schwächt. Übergewicht belastet den Körper und erhöht das Risiko von Stoffwechselstörungen wie dem Equinen Metabolischen Syndrom (EMS), das wiederum das Immunsystem schwächt. Auch ein Ungleichgewicht in der Nährstoffzusammensetzung, wie ein Mangel an wichtigen Vitaminen oder Mineralstoffen, beeinträchtigt die Immunabwehr. Speziell ein Mangel an Zink oder Kupfer reduziert zudem die Produktion von Immunzellen.
Schlechte Futterqualität
Die Qualität des Futters spielt eine entscheidende Rolle, denn schimmeliges oder verdorbenes Futter kann Toxine enthalten, die das Immunsystem belasten und zu Krankheiten führen. Auch minderwertiges Heu, das nicht ausreichend Nährstoffe liefert, schwächt mitunter das Immunsystem. Es ist daher wichtig, stets auf die Qualität und Frische des Futters zu achten.
Saisonale Anpassungen der Fütterung zur Immunstärkung
Im Winter ist das Immunsystem des Pferdes besonders gefordert, da kaltes Wetter und Nässe das Risiko von Atemwegserkrankungen erhöhen. Eine Erhöhung der Energiezufuhr durch zusätzliches Raufutter wie Heu hilft, die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten und das Immunsystem zu stärken. Auch eine Ergänzung des Futters mit Vitamin C und Zink ist sinnvoll, um das Immunsystem gegen Erkältungen zu schützen.
In den Sommermonaten sollte das Futter leicht verdaulich und nährstoffreich sein, um den Körper vor Überhitzung zu schützen. Leinsamen und andere Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Hautgesundheit und können helfen, Entzündungen durch Insektenstiche zu reduzieren. Außerdem kann die Gabe von Knoblauch oder speziellen Kräutermischungen eine sinnvolle Maßnahme sein, um Insekten fernzuhalten und so das Immunsystem zu entlasten.
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Gerade im Winter sollten Pferde deutlich mehr Heu bekommen.
Unterstützung bei Training und Wettkämpfen
In Zeiten intensiven Trainings oder während der Wettkampfsaison benötigt das Pferd zusätzliche Unterstützung, um das Immunsystem stabil zu halten. Eine erhöhte Zufuhr von Antioxidantien wie Vitamin E und Selen sowie die Gabe von Probiotika helfen, den Stress für den Körper zu reduzieren und die Immunabwehr zu stärken.
Flüssigkeitszufuhr als Schlüsselelement für die Gesundheit des Pferdes
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist für Pferde genauso wichtig wie eine ausgewogene Ernährung. Ein erwachsenes Pferd trinkt im Durchschnitt zwischen 20 und 60 Litern Wasser pro Tag, abhängig von Größe, Gewicht, Fütterung und Aktivitätslevel. Bei hohen Temperaturen oder intensiver körperlicher Anstrengung kann der Bedarf sogar noch höher ausfallen. Pferde, die hauptsächlich Heu fressen, benötigen mehr Wasser, da Heu weniger Flüssigkeit enthält als frisches Gras.