Pferdekrankheiten

Hier werden einige Krankheiten der Pferde beschrieben. Was ist bei Hufrehe, Kolik, Mauke oder anderen Krankheiten zu beachten?

Inhaltsverzeichnis

Krankheitssymptome

PferdekrankheitenWill man erkennen können, wenn das Pferd krank ist, so muss man zuerst ein Auge dafür haben, wann es ihm gut geht.

Pferde sind zähe Tiere und doch kommt es häufig vor, dass sie krank werden.

Besonders der Verdauungsapparat des Pferdes ist sehr anfällig für Störungen.

Die Ursachen können dabei sehr unterschiedlich sein.

Ein gesundes Pferd erkennt man daran, dass es:

  • klare, wache Augen
  • gespitzte Ohren
  • saubere Nüstern
  • ein glänzendes Fell
  • ein munteres Auftreten und
  • einen regelmäßigen Puls hat.

Weist es eines dieser Merkmale nicht auf, so kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass mit dem Pferd etwas nicht in Ordnung ist.

 

ImpfungBevor man den Tierarzt ruft, sollte man sich das Tier genau anschauen.

Lahmt das Pferd zum Beispiel, so liegt die Ursache in 90 % aller Fälle beim Huf.

Daher sollte man den Huf überprüfen.

  • Hat sich vielleicht ein Stein festgesetzt?
  • Oder hat sich das Eisen gelockert?

Erst wenn man nichts erkennen kann, sollte man den Tierarzt verständigen.

Typische Symptome für ein krankes Pferd sind:

  • Nasenausfluss
  • trübe Augen
  • Fressunlust
  • träges Stehen mit herunterhängendem Kopf
  • Fieber
  • Unruhe
  • Durchfall
  • schwerer Atem
  • Schweißausbrüche
  • Husten
  • weitere…

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Erste-Hilfe-Ausrüstung

In jedem Stall sollte eine Erste-Hilfe-Kasten vorhanden sein. Dieser muss die notwendigsten Medikamente und Gegenstände enthalten, die für ein schnelles Eingreifen im Notfall wichtig sind.

Zur Mindestausstattung gehören:

  • Staubinden
  • Sterile Einwegspritzen
  • Wattepads
  • Watterolle
  • Sterile Bandagen
  • Pflaster
  • Verbandmull
  • Desinfektionsmittel
  • Thermometer
  • Medikamente (diese sollten mit dem Tierarzt abgesprochen werden)

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Typische Pferdekrankheiten

Im Folgenden werden Symptome und Behandlungsmethoden von typischen Pferdekrankheiten vorgestellt.

 

Mauke

Als Mauke bezeichnet man eine bakterielle Hautentzündung in der Fesselbeuge des Pferdes. In der Medizin wird sie auch als Fesselekzem bezeichnet.

Es gibt verschiedene Erreger, die die Krankheit auslösen können, wie z.B. Milben, Pilze, Bakterien oder Viren.

Hervorgerufen werden diese häufig durch nasse und unsaubere Boxen, matschige Ausläufe, Harnstoffe in dreckigem Stroh, Bisse durch Insekten oder häufiges Abspritzen der Beine.

Durch die ständige Feuchtigkeit in der Fesselbeuge quillt die Haut dort auf und es entstehen kleine Risse. Hier können sich Bakterien wunderbar ansiedeln.

Bei Pferderassen mit starkem Behang tritt Mauke häufiger auf, denn im langen Behang halten sich Feuchtigkeit und Schmutz besonders gut.

Man sollte daher in den feuchten Monaten verstärkt darauf achten, dass Anzeichen von Mauke schnell erkannt und behandelt werden.

Erste Anzeichen von Mauke können kleine Pusteln, Hautrötungen oder Schwellungen in der Fesselbeuge sein. Meist entstehen dann fettige Haarbereiche, da die Talgdrüsen vermehrt produzieren. Danach beginnen die betroffenen Stellen zu eitern. Anschließend bilden sich Krusten (sog. trockene Phase) unter denen sich die Mauke weiterentwickelt.

Um Mauke behandeln zu können, müssen zunächst die Ursachen festgestellt und beseitigt werden. Der Tierarzt kann dann feststellen durch welche Erreger die Mauke ausgelöst wurde. Diese können dann mit entsprechenden Salben behandelt werden.

Mauke ist nicht zu unterschätzen! Wird sie nicht behandelt, so kann sie zu langanhaltenden Lahmheiten beim Pferd führen.

Um Mauke vorzubeugen, sollte man die Bodenfeuchtigkeit möglichst gering halten. Zudem sollten Boxen und Ausläufe sauber gehalten werden. Wenn man die Beine des Pferdes abspritzt, sollte man sie anschließend mit einem Handtuch abtrocknen, um so eine längere Feuchtigkeit zu vermeiden.

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Hufrehe

Das ist eine Entzündung des inneren Teils des Hufes. Sie tritt meistens an den vorderen Hufen auf.

Das Pferd nimmt dabei oft eine typische Haltung an, indem es den Schwerpunkt nach hinten verlagert und die vorderen Beine weit nach vorne setzt, um die schmerzenden Hufe zu entlasten.

Der Tierarzt muss verständigt werden. Bis zu seinem Eintreffen sollten die Hufe möglichst gekühlt werden, so wird die Entzündung gehemmt. Hufrehe entsteht durch falsche Ernährung und zu wenig Bewegung.

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Kolik

Als Kolik wird eine Erkrankung des Magen-Darmtrakts bezeichnet. Man erkennt sie daran, dass das Pferd unruhig ist, mit den Vorderbeinen scharrt, versucht sich hinzulegen und sich gegen den Bauch schlägt.

Hier ist sofort der Tierarzt zu holen! Bis zu seinem Eintreffen muss das Pferd warm gehalten werden, z. B. mit einer Decke.

Es darf nichts fressen und sollte ruhig und langsam herumgeführt werden, damit es sich auf keinen Fall hinlegt.

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Lahmen

Lahmt ein Pferd, so setzt es seine Beine nicht richtig auf, weil es Schmerzen hat. Die Gangart wirkt unregelmäßig und der Kopf des Pferdes bewegt sich auffällig stark nach oben und unten.

Fußt das Pferd mit dem erkrankten Fuß auf, wird es den Kopf heben, wenn die Lahmheit an der Vorderhand liegt. Liegt sie an der Hinterhand, wird das Pferd den Kopf senken, wenn es mit dem schmerzenden Bein auf fußt.

Sind die Sehnen betroffen, so wird die Lahmheit aus weichem Untergrund stärker. Ist das Knochengewebe betroffen, so wird sie eher auf hartem Boden stärker.

Man sollte sofort die Hufe untersuchen, da kleine Steinchen oder ein loses Hufeisen oft die Ursache sein können.

Ist nichts Auffälliges zu sehen, so ist der Tierarzt zu verständigen. Bis dahin muss das Pferd geschont und möglichst ruhig gehalten werden.

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Strahlfäule

Als Strahlfäule bezeichnet man eine häufige bakterielle Huferkrankung, die insbesondere bei Pferden auftritt. Das Strahlhorn wird dabei von Fäulnisbakterien angegriffen, die sich immer weiter ausbreiten und sogar bis in den Blutkreislauf des Pferdes gelangen können, wenn man den Huf nicht rechtzeitig behandelt. Im schlimmsten Fall kann diese Erkrankung zu einer Blutvergiftung führen, ist jedoch, dank der täglichen Pflege des Tieres, nicht schwer festzustellen.

Da die Hufen des Pferdes täglich ausgekratzt und gesäubert werden müssen, sollte eine beginnende Strahlfäule dem Tierpfleger beziehungsweise dem Reiter schnell auffallen. Denn sobald man das Bein hochhebt, fällt einem ein fauler Geruch auf. Darüber hinaus sind die Stellen, die von den Bakterien befallen sind, weich und schmierig. Auch farblich unterscheiden sich die erkrankten Bereiche, denn sie sind dunkler als bei einem gesunden Huf. Natürlich sollte man im Zweifelsfall immer einen Tierarzt zu Rate ziehen.

Diese Krankheit entsteht vor allem durch Feuchte und Nässe. Das bedeutet nicht, dass das Pferd nicht durch Wasser beziehungsweise feuchte Stellen laufen darf. Viel wichtiger ist es, dass der Stall sauber und trocken gehalten wird, sodass der Huf dort die Möglichkeit hat gut zu trocknen. Natürlich darf die tägliche und regelmäßige Reinigung der Hufen sowie der Box nicht fehlen.

Dennoch lässt sich die Strahlfäule nicht immer komplett vermeiden. Sind Hufen davon betroffen, sollte man zunächst die erkrankten Stellen vorsichtig entfernen und desinfizieren. Auf dem Markt gibt es verschiedene medikamentöse Präparate, die die Fäulnisbakterien abtöten und den Heilungsprozess beschleunigen können. Die Dauer der Behandlung hängt natürlich vom Stadium der Erkrankung ab.

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